“Dezembergeheimnis” von Caroline Richter

Samstag, 14. Dezember 2013

Endlich liegt mal nicht eine halbe Ewigkeit zwischen zwei gelesenen Büchern und damit auch zwische den dazugehörenden Rezensionen. “Dezembergeheimnis” habe ich als eBook vom Schandtaten Verlag zugeschickt bekommen und habe mich darüber sehr gefreut.

Allgemeine Informationen
 
Titel: Dezembergeheimnis
Autorin: Caroline Richter
Verlag: Schandtaten Verlag
Reihe: nein
Seitenzahl: 315
Kaufmöglichkeiten: eBook
 
Klappentext 

“Sich ihren Traummann ausmalen, welche Erscheinung und charakterlichen Vorzüge er haben soll … All das hat Lea getan. Bis ins kleinste Detail. Dass das Gespinst ihrer Tagträume eines Morgens urplötzlich in ihrer Küche steht, hätte Lea allerdings nicht erwartet. Und dass er das auch noch nackt tut, war gleich zweimal nicht geplant. Ein dummer Zufall? Ein Wunder? Oder ein verrückter Irrer, der ihre Bude ausräumen will? Lea geht stark von Letzterem aus, nur dass Noel sich so gar nicht wie ein verrückter Irrer verhält, sondern nach allen Regeln der Kunst versucht, ihr Herz für sich zu gewinnen. Auf einmal ist nichts mehr so, wie es vorher war und Leas Welt steht Kopf. Nie hätte sie gedacht, dass Noel und die mysteriöse Geschichte seiner Herkunft bald zu ihrem schönsten Geheimnis werden könnten.

Gefühlvoll und mit der richtigen Prise zuckersüßem Humor erzählt die junge Autorin Caroline Richter die Geschichte von Lea & Noel in ihrem Debütroman »Dezembergeheimnis«. Ein modernes Wintermärchen, das die Leichtigkeit des Verliebens und die Schwierigkeit des Verliebtseins einfängt, zum Träumen einlädt, verzaubert und ein warmes Gefühl im Herzen hinterlässt.” via 

Erwartungshaltung

Ich habe mir eine weihnachtlich angehauchte Liebesgeschichte erhofft, die mich gut unterhalten wird, ohne mich aber großartig vom Hocker reißen zu können.

Cover

Wow, dieses Cover ist einfach wunderschön! Mir gefällt diese schlichte Art von Covern ohne Fotos von realen Menschen sehr gut. Das Titelbild steht dabei aber nicht in Verbindung mit dem Inhalt des Buches, gefällt mir aber trotzdem!

Inhalt

Lea Margarete Wegener ist 24 Jahre alt und noch immer Single. Da ihre Mutter zusammen mit ihrem Stiefvater über Weihnachten in Urlaub ist, verbringt Lea das Weihnachtsfest dieses Jahr alleine. Doch der bücherliebenden Bibliothekarin macht das nichts aus, so kann sie sich mit einem guten Buch alleine auf die Couch kuscheln. Obwohl sie eigentlich zu alt dafür ist, hat sie am 23. Dezember ihren Wunschzettel auf die Fensterbank gelegt und hofft darauf, dass der Weihnachtsmann ihr den Wunsch erfüllen kann: ihren Traummann finden! An Heiligabend treffen auf postalischem Wege noch einige Geschenke bei ihr ein, doch bei einem Päckchen weiß sie nicht, von wem es stammt. Als sie es abends auspackt, fördert sie eine Backmischung für einen Traummann zutage, über welche sie sich nicht recht freuen kann. Als sie aber am zweiten Weihnachtstag einen Kuchen backen will und in Ermangelung an Zutaten auf die Backmischung zurückgreifen muss, traut sie ihren Augen nicht recht, als ihr Traummann plötzlich nackt in ihrer Küche steht.

Schreibstil

Die Autorin schreibt sehr solide, nicht zu lange Sätze, aber manchmal hätten sie dann doch mehr Länge vertragen können. Die Sprache ist – wie auch in anderen ChickLit-Büchern – recht einfach gehalten und beinhaltet oft Wörter aus der Umgangssprache.

Was mir leider auffiel, war die Tatsache, dass Caroline Richter ihre Charaktere vom Aussehen her kaum beschreibt, aber sie dann als “die Blonde” oder auch “der Dunkelhaarige” benennt, sodass man im ersten Moment etwas darüber stolpern muss.

Notizen

Die Idee hinter dem Buch mit dem Backen des eigenen Traummannes finde ich eigentlich ganz spannend, denn es kann sich daraus eine witzige Geschichte ergeben. Leider hat Frau Richter nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft und ließ die Handlung rund um Lea und Noel, ihrem Kuchenmann, nicht in die witzige Richtung laufen, sondern in die vor Kitsch nur so triefende romantische. Immer wieder wurde in dem Roman betont, wie perfekt Noel doch wäre, dass Lea total verliebt in ihn ist und so weiter. Das Ganze glich einer Teenieromanze, aber wenn man bedenkt, dass es Leas erste Beziehung ist, kann man das noch ein wenig nachvollziehen. Dennoch war mir die Protagonistin viel zu naiv und zu hollywood-romantisch.

Lea wird meiner Meinung nach auch sehr übertrieben dargestellt. Sie war die typische Außenseiterin in der Schule, die nur mit der Nase in ihren Büchern steckte, aber dennoch ihre verborgene Schönheit hat. Sie hatte zu Schulzeiten – und auch jetzt noch – kaum Freunde. Da sie auch noch nie einen Freund hatte, ist sie in Noels Gegenwart immer sehr verlegen und aufgrund dessen kommt mir die ganze Beziehung zwischen den beiden so vor wie zwischen zwei Teenagern..

Noel hingegen ist wie ein Kind, da er noch viel lernen muss, aber manche Dinge eben doch schon kann (die gehören dann zur “Standardausstattung”, wie es im Buch heißt). Das ist nachvollziehbar, aber manchmal auch zu übertrieben dargestellt. Durch die Kombination aus naiver Protagonistin und kindlichen Helden ist diese Beziehung für mich einfach zu anstrengend zum Lesen, da ich mir immer wieder an den Kopf gepackt habe.

Zitate

“Eigentlich war der Zoo nicht sonderlich groß und vielseitig, aber mit einem Kind – oder einem Kuchenmann – war man locker ein paar Stunden beschäftigt.” – Position 1247-1248

“Lea wusste, dass sie rot wurde, und fragte sich, ob er sich diese Sachen absichtlich immer für den Abschluss des Tages aufhob. Offensichtlich schien es ihm nicht entgangen zu sein, dass ihr das Antworten im Dunkeln leichter fiel. Verdammter aufmerksamer Kuchen.” – Position 2857-2859

Autorin

Caroline Richter wurde 1989 in Erfurt geboren, studierte in Leipzig Anglistik und Kommunikations-Medienwissenschaft, und macht derzeit ihren Master in Englischer Literatur in Berlin. Eigentlich wollte sie immer nur hinter den Kulissen arbeiten, wagte sich dann schließlich doch mit ihrem Debütroman “Dezembergeheimnis” in die Öffentlichkeit. Schon mit vierzehn Jahren schrieb sie ihre ersten Geschichten und gehört heute, im Alter von 23 Jahren, zu den jüngsten Liebesromanautorinnen in Deutschland.

Fazit

Leider kann ich diesem Wintermärchen mit einer fabelhaften Grundidee nur so wenig Punkte geben, da mich die Liebesgeschichte zwischen Lea und Noel nicht angesprochen hat. Aber für alle die, die gerne typische ChickLit-Bücher lesen, ist es sicherlich eine Leseempfehlung.

{ 2,0 Punkte }

Herzlichen Dank an den Schandtaten Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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