“Das Lied von Eis und Feuer–Die Herren von Winterfell” von George R. R. Martin

Freitag, 17. Januar 2014

Keine Kommentare:

Nach meiner heutigen Klausur habe ich mir einfach die Zeit genommen, um endlich dieses Buch zu beenden! Ich habe es schon eine ganze Weile und konnte es nur nicht weiter lesen, da ich nach der ganzen Lernerei abends keine Lust mehr hatte, noch mehr zu lesen. Aber es hat mir wirklich gut gefallen.

Allgemeine Informationen
 
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Titel: Das Lied von Eis und Feuer – Die Herren von Winterfell
Autor: George R. R. Martin
Verlag: blanvalet Verlag 
Reihe: Das Lied von Eis und Feuer, Band 1
Seitenzahl: 571
Kaufmöglichkeiten: Buch | eBook
 
Klappentext 

Die letzten Tage des Sommers sind gekommen.

Eddard Stark, der Lord von Winterfell, lebt mit seiner Familie im kalten Norden des Königreichs Westeros, und er weiß, dass der nächste Winter Jahrzehnte dauern wird. Als der engste Vertraute seines Königs und alten Freundes Robert Baratheon stirbt, soll Eddard an dessen Stelle treten. Für die Zeit, die er am Königshof zubringen muss, überträgt Eddard die Herrschaft über Winterfell an seinen Erben Robb – während sich sein Bastardsohn Jon den Kriegern der Nachtwache anschließt. Doch Robert Baratheon ist nicht mehr der starke Herrscher, der er einst war, und um den Eisernen Thron scharen sich Intriganten und feige Meuchler. Eddard sieht sich plötzlich von mächtigen Feinden umzingelt und muss hilflos zusehen, wie seine vielköpfige Familie in alle Winde verstreut wird. Die Zukunft des gesamten Reiches Westeros steht auf dem Spiel…” via

Erwartungshaltung

Ein Freund von mir guckt die Serie zu dem dieser Buchreihe und ist schwer begeistert. Nachdem er mir so lange Zeit etwas vorgeschwärmt hat, habe ich mich dazu entschieden, die Bücher zu lesen, da ich eher der Buch- anstatt der TV-Mensch bin. Dennoch ging ich relativ erwartungslos an das Buch ran.

Cover

Das Cover gefällt mir außerordentlich gut. Es passt perfekt zu dem Inhalt und ist in tollen Farben gehalten.

Inhalt

Bei einem solchen Buch ist es wirklich schwer, den Inhalt zusammen zu fassen. Nicht unbedingt, weil dermaßen viel passiert, sondern eher, weil viele Menschen und Orte auftauchen und alles parallel abläuft. Wie der Titel des ersten Bandes schon besagt, handelt “Das Lied von Eis und Feuer – Die Herren von Winterfell” von Lord Eddard Winterfell und seiner Familie, bestehend aus seiner Frau Catelyn sowie seinen Söhnen Robb, Bran, Rickon und dem Bastard Jon und den Töchtern Sansa und Arya.

Nachdem Jon Arryn, die rechte Hand des Königs, Robert Baratheon, plötzlich schwer erkrankt und stirbt, kommt der König zusammen mit seiner Frau Cersei Lennister und ihren Brüdern Jaime und Tyrion nach Winterfell, um seinem alten Freund Ned Stark einen Besuch abzustatten. Dieser Besuch ist aber nicht nur ein Freundschaftsdienst, nein, der König bittet den Lord von Winterfell darum, seine rechte Hand zu werden. Dies kann Eddard Stark nicht ablehnen und bereitet alles vor, um mit zum Königspalast zu reiten. Begleiten werden ihn seine beiden Töchter, sowie der junge Bran. Seine Frau bleibt mit dem jüngsten Spross, Rickon, und dem ältesten, Robb, auf der Burg Winterfell zurück, damit dort alles seinen gewohnten Gang gehen kann. Der Bastard Jon Schnee entschließt sich, wie sein Onkel Benjen sich der Nachtwache an der Mauer anzuschließen, die das Königreich vom Wald abschirmt und bewacht. Doch kurz vor der Abreise stürzt der geübte Kletterer Bran bei einem seiner Ausflüge von einem Turm und es ist fraglich, ob er jemals wieder erwachen wird. Schweren Herzens muss Ned seinen Sohn auf der Burg zurücklassen und er begibt sich auf den Weg zum Königspalast. Während er unterwegs ist, wird seine Frau plötzlich im Turmzimmer angegriffen, in dem ihr Sohn noch immer mit seinen Verletzungen kämpft, doch dieser Angriff galt nicht ihr, sondern Bran. Sie schafft es, sich zu wehren und ihren Sohn zu schützen. Doch wer möchte Bran töten und mit welchem Motiv? Wird Bran jemals erwachen? Wie ergeht es Jon an der Mauer und Ned im Königspalast? Und warum schickt Lady Lysa, Catelyns Schwester und Jon Arryns Witwe einen Brief in Geheimsprache, den nur ihre Schwester verstehen kann? Aber auch andere Dinge gehen inner- und außerhalb des Königreichs sowie jenseits der Mauer vor sich, und “der Winter naht” (Seite 32, Familienmotto der Starks).

Schreibstil

Der Schreibstil passt zu der Handlung des Buches, sodass man sich schnell im Geschehen wiederfinden kann und das richtige Gefühl bekommt.

Notizen

Ich starre nun seit geraumer Zeit auf den Bildschirm und weiß einfach nicht, wie ich meine Gefühle in Worte fassen soll. Egal, wie ich es formulieren werde, es wird dem Buch nicht gerecht. Hätte ich jetzt nicht Klausurenphase, dann wäre dieses Buch sicherlich schneller beendet gewesen, denn trotz der vielen Personen und Schauplätze wird es nie langatmig. Man braucht am Anfang etwas Zeit, um in das Geschehen herein zu kommen, doch nach ein paar Seiten gelingt das ganz gut. Leider weiß man auch am Ende des Buches über manche Mythen nicht Bescheid, die doch ganz offensichtlich eine große Rolle spielen (werden). Das und die Tatsache, dass ich ab und an das Gefühl hatte, dass die Handlung an sich nicht weiter geht und man noch in der Einleitung steckt, führt zu dem einen Punkt Abzug am Ende meiner Bewertung.

Die Personen sind allesamt vielschichtig und es sind alle erdenklichen Charakterzüge vertreten. Bei einigen Figuren hatte ich keine Idee, wie ich sie denn nun einschätzen soll und ob sie Freund oder Feind sind. So bleibt das Buch bis zur letzten Seite spannend. Den ersten Band hat George Martin beendet ohne mit einem sehr fiesen Cliffhanger auszukommen, aber er schafft es dennoch, dass man am liebsten direkt zu Teil 2 greifen möchte.

Obwohl das Hauptaugenmerk auf der Familie Stark liegt, bekommt man auch von den anderen wichtigen Familien der Geschichte genug mit, um ein facettenreiches Bild der Handlung zu bekommen. Doch Familie Stark an sich ist schon interessant gestaltet mit zwei leiblichen Töchtern und drei Söhnen, sowie einem Bastard. Auch Catelyn, Eddards Frau, ist eine eigene, starke Persönlichkeit, die sehr oft auf eigene Faust handelt, was mir sehr gut gefällt. Dabei zeigt sie weder so hinterhältige Eigenschaften wie Cersei, die Königin, noch so naive wie ihre Schwester Lysa. Ned, wie Lord Stark auch genannt wird, wirkt immer sehr besonnen und pflichtbewusst. Er geht mit seiner Familie – zu der auch sein Bastardsohn Jon Schnee zählt – liebevoll, aber auch mit einer gewissen Strenge um, und schafft es eine gute Balance zu halten zwischen seinen Aufgaben eines Lords und denen eines Vaters.

Dann treten noch viele weitere Personen im Laufe der Geschichte auf, manche mehr, manche weniger wichtig. Auf alle kann ich hier einfach nicht eingehen, kann aber nur so viel sagen: Der Autor hat sich sehr viel Mühe gegeben bei der Ausarbeitung aller Charaktere, egal wie bedeutungslos sie sein mögen. Ich konnte mir während des Lesens von jedem ein gutes Bild machen und es passte alles nahtlos in einander, sodass eine logische Geschichte mit guten Protagonisten und Antagonisten geschaffen wurde.

Zitate

“Einen Moment lang war Eddard Stark von einer schrecklichen Vorahnung erfüllt. Hier war sein Platz, hier im Norden. Er sah sich nach den steinernen Gestalten um und atmete tief in der kalten Stille der Gruft. Er spürte die Blicke der Toten. Sie alle lauschten, das wusste er. Und der Winter nahte.” – Seite 63

“’Nimm einen Ratschlag von mir an, Bastard’, sagte Lennister. ‘Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung und man wird dich nie damit verletzen können.’” – Seite 74

Autor

George Raymond Richard Martin, 1948 in Bayonne/New Jersey geboren, veröffentlichte seine ersten Kurzgeschichten im Jahr 1971 und gelangte damit in der Science-Fiction-Szene zu frühem Ruhm. Gleich mehrfach wurde ihm der renommierte Hugo Award verliehen. Sein mehrteiliges Epos Das Lied von Eis und Feuer wird einhellig als Meisterwerk gepriesen. George R. R. Martin lebt in Santa Fe, New Mexico. via

Fazit

Für jeden, der gerne historisch angehauchte Fantasy lesen will und sich nicht davor scheut, viele Personen, Schauplätze und Handlungen kennen zu lernen und zu verfolgen, für den ist diese Reihe eine absolute Leseempfehlung! Ich hätte mir aber gerne eine Karte gewünscht, die alle Schauplätze darstellt, auch außerhalb des Königreichs. Da es der erste Band der Reihe war, hatte ich jedoch oft das Gefühl, mitten in einer Einleitung zu stecken und es passierte auch nicht unglaublich viel. Da es noch Luft nach oben gibt und noch einige Bücher folgen gebe ich dem Buch:

{ 4,0 Punkte }

Herzlichen Dank an den blanvalet Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

“Verlieb dich nie in einen Vargas” von Sarah Ockler

Donnerstag, 16. Januar 2014

1 Kommentar:

Endlich kommt meine erste Rezension in diesem Jahr online, das heißt auch: Ich habe mein erstes Buch für 2014 beendet. Leider etwas spät, aber die Klausurenphase hindert mich am Lesen.

Allgemeine Informationen
 
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Titel: Verlieb dich nie in einen Vargas
Autorin: Sarah Ockler
Verlag: cbt 
Reihe: nein
Seitenzahl: 417
Kaufmöglichkeiten: Buch | eBook
 
Klappentext 

Wenn dein Glück den falschen Namen trägt

Jude Hernandez hat eine Menge von ihren Schwestern gelernt, aber die wichtigste Regel lautet: Verlieb dich nie in einen Vargas! Sogar einen Blutseid hat sie darauf geschworen. Jetzt lebt Jude als einzige der Schwestern noch bei ihren Eltern, es ist der letzte Sommer vor dem College. Um ihren kranken Vater aufzuheitern, hat sie einen jungen Mechaniker angeheuert, der das Vintage-Motorrad ihres Vaters reparieren soll. Kann sie etwas dafür, wenn er gut aussieht? Und unerwartet süß ist? Und Emilio Vargas heißt? Schließlich handelt es sich um eine reine Geschäftsbeziehung und von einer Vargas-Flirtattacke lässt sie sich schon mal gar nicht durcheinander bringen. Aber Judes eiserne Abwehr erhält erste Risse. Wird zum dritten Mal ein Vargas das Herz einer Hernandez brechen?” via

Erwartungshaltung

Auf vielen Blogs hatte ich dieses Buch schon gesehen und für mich entschieden: Das möchte ich auch lesen. Ich hatte vor allem viele positive Stimmen gehört, sodass ich natürlich von “Verlieb dich nie in einen Vargas” erwartet habe, dass ich gut unterhalten werde und auch, dass es mir gefallen wird.

Cover

Ich finde das Cover eher misslungen. Zunächst mag ich persönlich es nicht, wenn Menschen auf dem Titelbild zu sehen sind. Aber das ist etwas Persönliches. Doch das Cover suggeriert, dass es eine leichte Geschichte ist, in der es um die erste Liebe in Teenagerjahren geht. Dass dieses Buch aber noch viel mehr zu bieten hat, merkt man dem Cover nicht an!

Inhalt

Jude Hernandez hat in diesem Sommer ihren Abschluss gemacht und wird im Herbst auf das College gehen. Sie ist die jüngste von vier Schwestern (dieses Detail fand ich super!), wohnt aber als Einzige noch zu Hause, da sie ein Nachzügler war. Doch im Gegensatz zu ihren ehemaligen Mitschülern kann sie ihren freien Sommer vor dem College nicht genießen. Ihr Vater ist an frühzeitigem Alzheimer erkrankt und sie kümmert sich um ihn, während ihre Mutter arbeiten geht. Noch geht es ihrem Vater relativ gut und hat nur ab und an Aussetzer. Um ihrem Vater zu helfen, will Jude mit ihm zusammen sein altes Motorrad reparieren. Da sie beide das alleine nicht hinbekommen, heuern sie im ortsansässigen Motorradladen einen jungen Mechaniker an, Emilio Vargas. Doch erst, als alles abgemacht ist, bemerkt sie, wer der Mechaniker ist. Es ist der Junge, vor dem sie immer von ihren Schwestern gewarnt wurde. Was es sich mit dieser Warnung auf sich hat, und warum Jude versucht, diesen charmanten jungen Mann nicht toll zu finden, erfahrt ihr im Buch.

Schreibstil

Der Schreibstil der Autorin ist nicht besonders, aber er passt perfekt zu der Handlung. Sie benutzt keine Wörter, die auf meiner persönlichen Blacklist stehen und das ist für mich ein großer Pluspunkt. Zudem lässt sie den Lesern auch an den Gedanken der Protagonistin teilhaben, in dem diese in kursiver Schrift geschrieben sind.

Notizen

Ich wusste schon vor dem Lesen ungefähr, worauf ich mich einlasse – dachte ich zumindest! Das Buch hat mich einfach umgehauen, da es einfach so viel mehr bietet außer der Jugendliebe. Es geht um viele ernste Themen, um Familienband, um Freundschaften und ja, auch um die Liebe.

Bevor ich jetzt auf die Liebesgeschichte eingehe, möchte ich erst einen anderen Aspekt eingehen: die Freundschaften, die in dem Buch thematisiert werden. Christina und Zoe sind Judes beste Freundinnen, teils schon seit klein auf. Doch seitdem ihr Vater an Alzheimer erkrankt ist, und auf einem Schulfest einen Aussetzer hatte und einen Wutanfall bekam, meiden die beiden Mädchen das Thema rund um die Krankheit und fragen auch nicht, wie es Judes Vater geht. Auch können die beiden nicht verstehen, warum Jude so wenig Zeit für sie hat, aber dafür so viel Zeit mit ihrem Vater verbringt. Dieses Verhalten finde ich für zwei Mädchen, die eigentlich die besten Freundinnen von Jude sind, ziemlich mies und unverständlich. Es sind einige Situationen gewesen, in denen ich nur noch traurig den Kopf schütteln konnte beim Lesen, da es mir für Jude so unendlich leid tat. Es ist einfach schade, die Entwicklung in der Freundschaft mit zu verfolgen.

Obwohl ihre Schwestern die Vargas-Brüder immer als die schlimmsten von allen dargestellt haben und Jude von Kindesbeinen an mit dieser Einstellung – und sogar einem Schwur! – aufgewachsen ist, fällt es ihr schwer, dies zu glauben, als sie Emilio, den jüngsten Spross der Familie, näher kennen lernt. Als ihr Vater im Beisein von Emilio einen Aussetzer hat, hat Jude Angst, dass der Mechaniker vom Projekt abspringt, doch der geht ganz gelassen mit der Krankheit des Hernandez-Familienoberhauptes um, obwohl er keine Details kennt. Das hat ihn in meinen Augen direkt sehr sympathisch gemacht, aber auch bei Jude kann er mit diesem Verhalten punkten, welches ihn sehr von ihren Freundinnen abgrenzt. Die Verhältnis zwischen den beiden Jugendlichen entwickelt sich von harmlosen Geplänkel und kleinen Flirts hin zu einer reifen Beziehung, in der auch ernste Aspekte und Probleme thematisiert werden.

Neben dem Thema Freundschaft und der Liebe geht es in dem Buch auch um Familie, vor allem um familiären Zusammenhalt in Notlagen. Zunächst einmal finde ich es klasse, dass es in dem Buch um vier Schwestern geht, schließlich bin ich selbst die dritte von vier Schwestern. Aber das ist nur so ein persönlicher Aspekt am Rande. Die vier Mädels und auch die Eltern sind alle wunderbar ausgearbeitet charakterlich von der Autorin, sodass man direkt ein Bild der Personen vor Augen hat. Die Geschwister sind alle unterschiedlich und jede hat so ihre positiven und negativen Seiten, wie im wahren Leben auch. Das macht das Zusammenspiel der Mädels spannend. Die Eltern sind auch liebevoll gestaltet und die Beziehung der beiden ist rührend, gerade vor dem Hintergrund der Erkrankung.

Zitate

“Ruhe folgte auf den Sturm, eine vorübergehende Entspannung, falsch und trügerisch. So und nicht anders herrschte El Demonio.” – Seite 45

“Fuck yeah. Unser Vater war ein unerschrockener Hurensohn.” – Seite 302

“’Te quiero, Papi’, flüsterte ich. ‘Ich dich auch, Jude.’ Seine Stimme klang erschöpft und belegt von den Medikamenten, aber er hatte meinen Namen gesagt, da war ich mir sicher, und ich klammerte mich an diese Worte und verstaute sie in meinem Herzen. Leck mich, Alzheimer.” – Seite 313

Autorin

Sarah Ockler lebt mit ihrem Mann in New York, und weil sie immer noch an den Spätfolgen ihrer turbulenten Teenagerjahre leidet, hat sie sich aufs Verfassen von Jugendbüchern spezialisiert. Ihre Romane wurden in der Presse gefeiert und haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. ALA’s Best Fiction for Young Adults.

Fazit

In meinen Augen ein absolutes Muss, nicht nur für Fans von Liebesgeschichten und Jugendbüchern, sondern auch für die Leser, die gerne sich mit ernsteren Themen befassen.

{ 5,0 Punkte }